- Anima
- Ani|ma 〈f.; -; unz.; Philos.; Psych.〉 die Seele, das Innere (der menschlichen Persönlichkeit) [lat., „Wind, Atem, Seele“]
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Ani|ma, die; -, -s [lat. anima, eigtl. = Lufthauch, Atem]:1. (Philos.) Seele.2. <o. Pl.> (Psychol.) Seelenbild der Frau im Unbewussten des Mannes (nach C. G. Jung).3. aus unedlem Metall bestehender Kern einer mit Edelmetall überzogenen Münze.* * *
IAnima[lateinisch »Seele«, »Hauch«, »Wind«, »Atem«] die, -/s,1) ohne Plural, analytische Psychologie: nach C. G. Jung die zu den Archetypen gehörige Personifizierung der verdrängten gegengeschlechtlichen Vorstellungen eines männlichen Individuums (bei der Frau: Animus), die in Träumen oder Fantasien auftrete oder auf konkrete Personen (Mutter, Geliebte) »projiziert« werde. Ihr ambivalenter Charakter spiegelt sich aus dieser Sicht in den verschiedenen Ausprägungen des literarischen Gestaltenkreises wider, wo sie als Engel, Hexe, Dämon, Dirne, Gefährtin, Amazone u. Ä. erscheinen kann (z. B. Kundry im Parzivalstoff, Andromeda im Perseusmythos).C. G. Jung: Die Beziehungen zw. dem Ich u. dem Unbewußten (1928);J. Goldbrunner: Individuation (1949);C. Brunner: Die A. als Schicksalsproblem des Mannes (1963);E. Jung: Animus u. A. (21983).2) Philosophie, Psychologie: Seele.IIAnima[lat. »Seele«] die, Anatomie: Bezeichnung für ein von der Firma interActive Systems entwickeltes digitales Modell des menschlichen Körpers, Grundlage des »virtuellen Menschen«, der anlässlich der Weltausstellung 2000 in Hannover im Auftrag des Deutschen Hygiene-Museums in Dresden entwickelt wurde. Anima zeigt in einem Drahtgittermodell aus Vektoren etwa 4000 anatomische Strukturen wie Knochen, Muskeln, Organe, Nerven und Blutgefäße. Zur Herstellung dieses Computermodells flossen wissenschaftliche Messdaten des Max-Planck-Instituts für neuropsychologische Forschung ein, wodurch neue Möglichkeiten der Wissenschaftspopularisierung ausgelotet werden. In diesem digitalen, aus mehr als drei Millionen Dreiecken zusammengesetzten »gläsernen Menschen« sind anders als bei klassischen Vorgängern nicht nur die Anatomie sondern auch die physiologischen Prozesse sichtbar. Beispielhaft wird dies in einem hochauflösenden animierten Film am Prozess des Geigespielens dargestellt, der ein besonders hohes Maß von Interaktivität verschiedenster Körperregionen, besonders aber zwischen Gehirn und Hand erfordert.* * *
Ani|ma, die; -, -s [lat. anima, eigtl. = Lufthauch, Atem]: 1. (Philos.) Seele. 2. <o. Pl.> (Psych.) Seelenbild der Frau im Unbewussten des Mannes (nach C. G. Jung). 3. der aus unedlem Metall bestehende Kern einer mit Edelmetall überzogenen Münze.
Universal-Lexikon. 2012.